Einweihung Kindergarten-Anbau

 
Foto: t&w

Ein Gewinn für die Kinder

Artlenburg weiht den rund 2,6 Millionen Euro teuren Anbau an die DRK-Kita ein
Artlenburg. Kunterbunt ist die Außenrutsche von der großen Dachterrasse in den Garten. Die Kita-Erweiterung in Artlenburg bringt Farbe in den alten Ortskern – und es wird noch farbenfroher, wenn erst einmal der gerade gesäte Rasen in sattem Grün rund um den Anbau sprießt.
Während draußen noch letzte Details im Werden sind, spielen die Mädchen und Jungen drinnen schon fleißig in den neuen Räumen. Zur Freude von Leiterin Hjördis Fangrat: „Das Leben in unserem Kindergarten hat sich verändert. Die Kinder haben jetzt viel mehr Möglichkeiten.“
Alles ist neu und hell. Die DRK-Kita Bullerbü habe sich von einem kleinen Dorf-Kindergarten zu einer großen Kita entwickelt, die theoretisch 100 Kindern Platz biete, sagt sie.
Erstmals öffnete der Kindergarten 1972 in Artlenburg. Jetzt gebe es nach der Erweiterung einen Naturwissenschaftsraum, in dem die Mädchen und Jungen bereits viel experimentieren – und auch der Rollenspielraum sei bei ihnen sehr beliebt, gibt sie zwei Beispiele für mehr Möglichkeiten, die der Anbau bereithält. Wie außen, gibt es auch innen eine riesige Rutsche für die Kinder. „Insgesamt ist der Anbau ein Gewinn für uns – auch wegen seiner super Akustik.“ Die Lautstärke sei kein Vergleich zu früher. „Es ist um einiges ruhiger geworden“, erzählt sie.
Mehr Ruhe dürfte wohl auch Bürgermeister Rolf Twesten verspüren. Das Großprojekt seiner Gemeinde ist so weit gediehen, dass am Sonnabend, 6. April, von 12 bis 16 Uhr die offizielle Einweihung ansteht und einen Tag später von 12 bis 15 Uhr ein Tag der offenen Tür.
Vier neue Gruppenräume, die zwischen 51 und 60 Quadratmeter groß sind, ein zusätzlicher Bewegungsraum im Dachgeschoss: Der Kindergarten kann jetzt vier Gruppen mit jeweils 25 Kindern aufnehmen. „Artlenburg hat an Infrastruktur gewonnen“, sagt Twesten. Der Plan sei, ab August 2024 einen Gruppenraum für eine Integrationsgruppe zu nutzen, berichtet er. Die Platznot sei Vergangenheit, ist Twesten froh. Denn im alten Trakt des Gebäudes standen für die Krippe weitere Umbauten an: für Küche, Aula/Mensa, Schlafraum, Besprechungszimmer, Büro und Personalräume.
Überdies leiste der Flecken mit dem Anbau auch einen Beitrag zum Klimaschutz, berichtet er. Das Gebäude wurde in Niedrigenergiebauweise mit PV-Anlage für die Stromerzeugung auf dem Dach errichtet. Eine Hybridheizung, zwei Wärmepumpen und eine Brennwerttherme im Altbereich des Hauses sorgen für Wärme in den Räumen.
Die ursprünglich von der Gemeinde kalkulierten zwei Millionen Euro für das Projekt konnten nicht gehalten werden. Der Anbau schlägt mit rund 2,6 Millionen Euro zu Buche. Förderungen erwartet der Flecken vom Landkreis Lüneburg und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), sodass unterm Strich rund 1,8 Millionen Eigenanteil bei der Kommune verbleiben.
„Wir müssen einen Kredit über 500.000 Euro aufnehmen“, erklärt der Bürgermeister, der in der Investition jedoch eine für die Zukunft sieht. „Wir haben noch Luft nach oben für gut 10 Kinder. Das sollte reichen“, hofft er. Trotz des Darlehens habe die Kommune weiterhin Spielraum für andere Investitionen – zum Beispiel für die Instandsetzung ihrer Gemeindestraßen.